Warum ist Kitzrettung notwendig?
Wald, Wiese und Felder sind der Lebensraum zahlreicher Wildtiere, Vögel, Insekten und anderen Tierarten. Die Zeiträume von etwa Ende April bis Anfang August sind als Setz- und Brutzeiten die Kinderstube unserer Tierwelt. Insbesondere auch das Rehwild, setzt (gebärt) zu dieser Zeit seinen Nachwuchs, bevorzugt in den heimischen den Wiesen.
In unserer heutigen Kulturlandschaft, wird genau in diesem Zeitraum, die Mahd durch die Landwirte vorgenommen. Beim Rehwild kommen angeborene und von der Natur zum Überleben der Tierart angeborene Verhaltensweisen genau zum Zeitpunkt der Mahd erschwerend hinzu. In den ersten Lebenswochen eines Rehkitzes gibt dieses so gut wie keine Witterung an seine Umgebung ab. Auch bleiben Rehkitze bei Gefahr regungslos im hohen Gras liegen (Drückerinstinkt). Zusätzlich und noch durch das Tarnmuster der Rehkitze begünstigt, sind diese somit seitens der Natur gut bis sehr gut vor eventuellen Fressfeinden geschützt.
Leider helfen diese von der Natur zum Überleben eingerichtete Eigenschaften nicht aus, um sich vor einem modernen Mähwerk zu schützen. Somit kommen deutschlandweit jährlich mehrere tausend Rehkitze bei der Mahd zu Tode. Der Verein „Kitzrettung Limburg e.V.“ hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Landwirte und Jäger aktiv bei der Such- und Rettungsaktion vor der Mahd zu unterstützen. Durch diese Unterstützung versucht der Verein „Kitzretter Limburg e.V.“, gemeinsam mit Landwirten und Jägern, den möglichen Mähtod an der Tierwelt zu verringern und wenn möglich, gänzlich zu vermeiden.
Trotz aller Mühen seitens der Jäger, den Landwirten und sonstigen Naturschutzorganisationen Organisationen zur Kitzrettung, kann ein Verlust jedoch nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Auch bei Einsatz modernster Drohnen und Wärmebildtechnik besteht immer ein gewisses Restrisiko.
Ein weiterer und sehr wichtiger Nebeneffekt der Such- und Rettungsaktion ist die Prävention einer lebensbedrohlichen Nahrungsmittelvergiftung von Weidetieren. Durch das Mähwerk getötete Kitze oder andere Wildtiere, und so in das Heu oder die Silage eingebrachten Tierreste, können bei der folgenden Futtergabe an die Weidetiere dazu führen, dass diese vom Botulismus befallen werden. Eine Therapie erkrankter Tiere ist oft aussichtslos und nicht selten verendet das befallene Tier an dieser Erkrankung.