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Richtiges Verhalten beim Kitzrettungs-Einsatz

Einige Kitzretter sind erfahren, andere stoßen auf eine völlig neue Situation. Für alle aber gilt: Die Zeit ist knapp und Chaos unbedingt zu vermeiden. Damit ein Einsatz reibungslos verläuft, gilt es für Alle, ein paar Regeln einzuhalten:

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1. Der Jagdpächter wird vom Landwirt oder Einsatzleiter informiert. Da Kitzrettung eine jagdliche Tätigkeit ist, ist der örtlich zuständige Jagdpächter durch den Landwirt oder die Rehkitzsuchenden zu informieren. Dieser ist meist während der Suche vor Ort oder hat
entsprechende Vollmachten und Handlungsanweisungen erteilt.

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2. Eine Person hat die Führung. Die Leitung und Koordination eines Einsatzes kann nur eine/r haben. In der Regel ist das der Jagdpächter oder eine von ihm autorisierte Person (Helfer oder Drohnen-Pilot). Selbst, wenn Sie bereits Erfahrung und andere Ansätze haben, ist kurz vor oder während des Einsatzes nicht die Zeit, diese zu diskutieren.

 

3. Der Einführung aufmerksam zuhören. Die Person, die die Leitung übernimmt, wird alle Helfer vor Beginn des Einsatzes vor Ort genau instruieren. Hören Sie den Anweisungen bitte sorgfältig zu.

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4. Anweisungen müssen klar, koordiniert und unmissverständlich gegeben werden. Helfer müssen während des Einsatzes von der Einsatzleitung klare Anweisungen erhalten. Mitunter müssen viele Helfer koordiniert und gelenkt werden. Jeder sollte zu jeder Zeit wissen, was er/sie zu tun hat – auch in stressigen Situationen.

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5. Ruhe während des Einsatzes. Kitzrettung ist kein Spaziergang im Grünen, sondern Arbeit, die ein hohes Maß an Konzentration erfordert. Vermeiden Sie bitte unbedingt Plaudereien, während Sie eine Wiese absuchen oder am Feldrand auf Anweisungen warten. Jede Ablenkung kann bedeuten, dass Sie oder die anderen Teilnehmer ein Tier übersehen oder ein Kommando überhören.

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6. Konzentration. Die Suche ist das einzige Mittel, das ein Kitz, oder auch Junghasen und Bodengelege retten kann. Deshalb ist die ernsthafte, konzentrierte Durchführung zwingend erforderlich.

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7. Jeder „Ameisenhügel“ könnte auch ein Tier sein. Ein Drohnenpilot kann über eine Wärmebildkamera nicht immer zu zwischen aufgewärmten Steinen, Ameisenhügeln und Tieren unterscheiden. Stellen Sie sich bitte darauf ein, von dem Piloten vorsichtshalber zu jeder auffälligen Stelle geschickt zu werden. Doch lieber ist man einmal zu oft gerannt als einmal zu wenig.

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8. Ruhe bewahren. Wird ein Kitz gefunden – sei es zu Fuß oder mit der Drohne – bewahren Sie bitte Ruhe und warten auf die Anweisungen des Einsatzleiters. Befolgen Sie diese bitte sehr genau, damit kein Durcheinander entsteht.

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9. Bei einem Fund muss es schnell gehen. Handschuhe, viel Gras, auch in die Tasche oder den Korb, zügiges Handeln, minimale Berührungen, Absetzen der Tasche oder des Korbes außerhalb des Feldes im Schatten, Beschweren mit Gewichten.

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10. Wenn doch etwas schief geht. Bisher gibt es leider keine Methode, die Unfälle mit Tieren ausschließt. Selbst wenn alle Register gezogen wurden, kann ein besonders gut verstecktes Tier übersehen und beim Mähen erwischt werden. Verhalten Sie sich auch in diesem Fall bitte angemessen: Schwer verletzte Tiere dürfen nicht zu lange leiden und müssen erlöst werden. Dies geschieht in Abstimmung mit dem Jagdpächter. Auch hier koordiniert der Einsatzleiter.

 

11. Solche Vorkommnisse gehören nicht in die sozialen Medien und der Landwirt wird nicht angezeigt. Schließlich haben alle Beteiligten ihr Bestes getan.

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12. Wenn der Einsatz beendet ist, wird mit allen Beteiligten darüber gesprochen, was beim nächsten Mal verbessert werden kann.

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Quellenbasis: www.kitzrettung-hilfe.de

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